Glück auf Bezirk 03

nachzulesen unter: http://www.schalkermarkt.supportersclub.de/sm/?p=2974

 

Offener Brief von Detlef Ernsting an die Verantwortlichen des Schalke Fanclub Bezirks 3

23. Juni 2016 | Autor Schalker Markt

 

Detlef Ernsting, ehemaliges Mitglied im Schalker Aufsichtsrat hat einen Brief an den Leiter des Fanclub-Bezirks 3 geschrieben. Seine Bitte der Weiterleitung an die Fanclubs ist der Bezirksleiter nicht nachgekommen. Es gab auch keinerlei Reaktion.

Detlef hat uns das Schreiben nun als „offenen Brief“ weitergeleitet, den wir Euch nicht vorenthalten möchten. Das in dem Text angesprochene Schreiben könnt ihr hier nachlesen.

 Lieber Dieter,
 zunächst geschockt und sprachlos, mit einigen Tagen Abstand zunehmend wütend über euer Auftreten und Aussagen in der Bezirksversammlung am vergangenen Donnerstag ist es mir ein großes Anliegen, euch die Sicht eines (ehemaligen) Insiders zu der aktuellen Gemengelage nicht vorzuenthalten.

Vorab:

Ich begrüße es uneingeschränkt, dass der Wahlausschuss Clemens Tönnies für die Aufsichtsratswahl zugelassen hat. Es ist eine der wichtigsten Entscheidungen in der jüngeren Vereinshistorie, ob Schalke 04 auch zukünftig nach dem Prinzip „weiter so wie in den vergangenen Jahren“ geführt werden soll oder sich die Mehrheit für eine Neuausrichtung als e.V. mit professionellem Gremienwesen und bewusster Gewaltenteilung ausspricht.

Diese Grundsatzentscheidung müssen wir Mitglieder treffen!

 Genauso selbstverständlich muss es aber auch sein, dass man ein von den Mitgliedern gewähltes Gremium, welches die Aufgabe hat, geeignete Aufsichtsratskandidaten auszuwählen, in Ruhe arbeiten lässt. Jede Art der versuchten Beeinflussung stellt einen Angriff auf unsere demokratischen Vereinsstrukturen dar und müsste auch als solcher sanktioniert werden.

Zur Sache:

In eurem Schreiben an den Wahlausschuss fordert ihr unmissverständlich dazu auf, Clemens Tönnies und Peter Lange zur Aufsichtsratswahl zuzulassen. Allein dies stellt eine Respektlosigkeit gegenüber den Schalke-Mitgliedern dar, die diesen Wahlausschuss mehrheitlich gewählt haben.

Ihr geht aber noch viel weiter, in dem ihr die Kandidatenauswahl des Vorjahres massiv kritisiert und zusätzlich die Eignung der im letzten Jahr (ebenfalls von der Mehrheit der Schalke-Mitglieder) gewählten Aufsichtsräte in Frage stellt. Diese stehen angeblich den Ultras nahe, üben (unsachgerechte) Fundamentalopposition und (miss-)brauchen ihr Amt für persönliche Zwecke. Außerdem ist es aus eurer Sicht selbstverständlich, dass man amtierende Aufsichtsräte wieder zur Wahl zulässt.

 

Ich frage mich:

 Woher habt ihr diese angeblichen Informationen und wo war eure Empörung als 2011 Till Zech als amtierender Aufsichtsrat vom damaligen Wahlausschuss nicht zur Wiederwahl zugelassen wurde?

 Woher wusste Clemens Tönnies damals schon vorher von der Nichtzulassung obwohl der Wahlausschuss seine Entscheidung noch gar nicht bekannt gegeben hatte?

 Woher kommt eure Sympathie für Peter Lange, der bereits 2012 von den Schalke-Mitgliedern abgewählt wurde?

 Wieso hat der Wahlausschuss 2013 Peter Lange wieder kandidieren lassen, aber einen vierten Kandidaten nicht zugelassen?

Kurz gefragt: Warum messt ihr mit zweierlei Maß?

Die Antwort auf all diese Fragen hast du mir dann auf der Bezirksversammlung gegeben:

Dort begründest du die eindeutige Wahlempfehlung für die Kandidaten Tönnies und Lange damit, dass man verhindern müsse, dass die Ultras den Fanclubs noch mehr Karten wegnehmen…

Geht es euch tatsächlich in erster Linie um die vermeintliche Sicherung von Kartenkontingenten für die von euch vertretenen Fanclubs statt um Sicherstellung einer professionellen Ausrichtung des FC Schalke 04 in der Rechtsform des eingetragenen Vereins?

Dann kann ich euch nur zurufen: Ihr seid auf dem Holzweg!

Aus eigenem Erleben darf ich euch versichern, dass eure Belange für die derzeit Verantwortlichen lediglich insofern von Interesse sind, wie ihr nützlich seid, deren Macht zu bewahren.

Mit der Wahl von Tönnies und Lange werdet ihr perspektivisch nicht eine zusätzliche Karte für euch sichern sondern tragt lediglich zur Verlängerung eines zutiefst undemokratischen Präsidialsystems bei, das die Ideale eines eingetragenen Vereins mit Füßen tritt.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats greift seit Jahren massiv und medienwirksam in die Arbeit des Vorstands ein und erteilt dann als Aufsichtsrat (oft im Eilausschuss gemeinsam mit Peter Lange) zu seinen eigenen Geschäften die Zustimmung. Wen kontrolliert dann eigentlich der Aufsichtsrat, wenn er solche Verträge genehmigt? Wohin die Allmacht des Aufsichtsratsvorsitzenden führen kann, habe ich Anfang 2009 als Aufsichtsrat miterleben müssen. Der Verein war mit Clemens Tönnies im Eil- und Wirtschaftsausschuss nahezu zahlungsunfähig. Hätten die Stadtwerke Gelsenkirchen uns nicht Anteile an der Arena abgekauft, wäre eine Katastrophe eingetreten.

Schalke 04 ist zutiefst gespalten. Die Spaltung ist aber nicht den neuen Aufsichtsräten zuzuschreiben, die die richtigen Fragen im Hinblick auf Rolle, Verantwortung und Haftung der Vereinsgremien stellen. Gespalten ist Schalke 04 durch Clemens Tönnies und seine Getreuen in Aufsichtsrat, Vorstand und Ehrenrat, die alles tun, um Andersdenkende zu diffamieren und zu stigmatisieren. So war es bei mir, so war es bei Till Zech und so ist es heute bei gleich drei gewählten Aufsichtsräten. Schade, dass diese zutiefst vereinsschädigende Methode offensichtlich weiterhin verfängt.

Ich hoffe, meine Einsichten tragen dazu bei, dass ihr euren Standpunkt nochmals grundsätzlich überdenkt. Ich bitte dich, diesen Brief an alle Vereinsmitglieder im Bezirk 3 weiterzuleiten. Diesen stehe ich selbstverständlich gern auch für einen persönlichen Austausch zur Verfügung.

Glückauf

Detlef

Gründungsmitglied des Schalke Fanclub Königsblau Metelen

Mitglied des Supporters Club
Ehemaliges Mitglied im Aufsichtsrat beim FC Schalke 04


 

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