Dem Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 droht juristisches Ungemach.

Zwischen dem Verein, dem Fanclub-Dachverband und der Fanbetreuung GmbH gibt es zwar keine unternehmerische Verflechtung, aber enge personelle Verbindungen und finanzielle Engagements.

Vor allem Schalke-Finanzvorstand Peter Peters, der zugleich im SFCV-Aufsichtsrat sitzt, spielt dabei eine zentrale Rolle.


Der Vorstand des Fanclub-Verbands ist mit dem Vorwurf konfrontiert, Vereinsgelder veruntreut zu haben.
Die Staatsanwaltschaft Essen bestätigt gegenüber dem Handelsblatt, dass ein Rechtsanwalt eine entsprechende Anzeige gegen Funktionäre erstattet habe.

"Wir prüfen jetzt, ob ein Anfangsverdacht vorliegt", sagt eine Sprecherin. Ob die Anzeige auch auf SFCV-Aufsichtsrat Peters zielt, ist nicht bekannt. Fest steht, dass der Verein Schalke den SFCV regelmäßig bezuschusst, damit dieser seine Kosten decken kann. Bei dem Dachverband sind rund 1 000 Schalke-Fanclubs organisiert. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist die Verteilung von Tickets. Einzelne Fanclubs hatten den SFCV-Vorständen zuletzt vorgeworfen, überzogene Gehälter zu kassieren. Auch Vetternwirtschaft soll eine Rolle gespielt haben.

So habe der SFCV-Vorstand Frank Arndt seiner Schwägerin einen Weihnachtsbonus von 10 000 Euro netto gezahlt - wegen besonderer Verdienste um den Verein. Der SFCV bestreitet die Vorwürfe: "Niemand hat sich jemals auch nur einen Cent unrechtmäßig in die eigene Tasche gesteckt." Dennoch haben sich sowohl der SFCV als auch Schalke 04 entschieden, die Vorgänge von unabhängigen Prüfern begutachten zu lassen.

Schalke-Aufsichtsrat Clemens Tönnies hat den Fall zur Chefsache gemacht: "Der Aufsichtsrat hat eine unabhängige Beratungsfirma beauftragt, die in Rede stehenden Verträge und Verabredungen zwischen Club und SFCV umfassend zu prüfen", heißt es in einem offiziellen Statement.

Besonders dubios sind Vorgänge rund um die Firma SFCV Fanbetreuung GmbH, die der langjährige SFCV-Vorsitzende Rolf Rojek mit seiner Frau aufgezogen hatte; Rojek ist der Schwiegervater von Vorstand Arndt.

Die Schalke-Tochterfirma TS Ticket & Secure - heute aufgegangen in der Arena Management - hatte über Jahre die Rojek-Firma finanziell unterstützt.Dabei sind Forderungen aufgelaufen. Laut Fanclub "Ruhrknappen Bottrop" geht es um knapp 1,2 Millionen Euro.

Die Rojeks selbst waren in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und liehen sich über die GmbH Geld; das Darlehen wurde nicht getilgt. Seit 2009 ist die heute als 123 JS Event firmierende GmbH zahlungsunfähig.
Dem damals als Trainer und Vorstand tätigen Felix Magath sollen die Missstände aufgefallen sein.
Er wollte Rojek zur Verantwortung ziehen. Doch Magath wurde selbst geschasst - und wechselte kurz nach seiner Demission im März 2011 zum Ligarivalen VfL Wolfsburg.

Ein anderer Aufklärer fand sich nicht. "Besteht ein Ausfallrisiko - wie in diesem Fall - , sind zwingend entsprechende Wertberichtigungen vorzunehmen", erklärt eine Schalke-Sprecherin. Insolvenz angemeldet hat die GmbH nicht, auch der Gläubiger Schalke 04 hat keinen Insolvenzantrag gestellt. In Gelsenkirchen hat man sich allem Anschein nach damit abgefunden, dass das Geld perdu ist.


Quelle: Handelsblatt Nr. 180 vom 18.09.2015

 

ZURÜCK
Termine
07.04.2024 13:30 Uhr
Hannover 96 - Schalke 04, Live in der Rathausschänke
13.04.2024 20:30 Uhr
Schalke 04 - 1.FC Nürnberg, Live in der Rathausschänke
19.04.2024 18:30 Uhr
Elversberg - Schalke 04, Live in der Rathausschänke
27.04.2024 20:30 Uhr
Schalke 04 - Fortuna Düsseldorf, Live in der Rathausschänke
04.05.2024 13:00 Uhr
VFL Osnabrück - Schalke 04, Live in der Rathausschänke
11.05.2024 13:00 Uhr
Schalke 04 - Hansa Rostock, Live in der Rathausschänke
19.05.2024 15:30 Uhr
Greuther Fürth - Schalke 04, Live in der Rathausschänke

693.968 Besucher insgesamt  |  343 Besucher gestern  |  25 Besucher heute